Frakturen und Distorsionen der Hand
Frakturen der Hand
Die meisten geschlossenen Frakturen der Hand können konservativ behandelt werden. Das heißt sie können mit einer Schienen- oder Gipsbehandlung (Fig.1) mit guten funktionellen Resultaten ausheilen.
Nur äußerst instabile und stark verschobene Frakturen, sowie Frakturen mit Gelenksbeteiligung sollten operiert werden. Die Möglichkeiten der Frakturfixation reichen von einfachen Stahldrähten (Kirschner Drähten), über einen äußeren Spanner (fixateur externe) (Fig.2-5) bis zur Plattenostosynthese (Fig.6-7).
Der Nachteil der konservativen Behandlung kann eine längere Ruhigstellung sein. Die Nachteile der operativen Behandlung sind ein gewisses Infektionsrisiko, die Gefahr von Sehnenverklebungen und die Notwendigkeit, häufig das Material wieder entfernen zu müssen.
Die Indikation zur konservativen oder operativen Behandlung muß genau auf den Frakturtyp und den Patienten zugeschnitten werden.
Bandverletzungen der Finger
Auch die meisten Bandverletzungen der Finger können konservativ behandelt werden. Besonders hier wird darauf geachtet, daß die Fingergelenke so früh wie möglich mobilisiert werden. Mit speziellen Schienen und Bandagen muß dabei das verletzte Band geschützt werden.
Beim sogenannten „Skidaumen“ kommt es beim Sturz mit dem Skistock zum Ausreißen des ulnaren Seitenbandes des Daumengrundgelenkes. Das Band kann hinter die Streckerhaube zurückschlagen. In diesem Fall ist eine Operation notwendig: Das ausgerissenen Band wird wieder am Knochen angeheftet (Fig. 8-11).
Falls das nicht geschieht, kommt es zu einer chronischen Instabilität des Gelenkes. Den Patienten fallen dann größere Gegenstände wie Flaschen aus der Hand. Da sich das ausgerissene Band im Laufe der Zeit verkürzt und zurückbildet, kann es nicht mehr verwendet werden. Es muss dann durch eine Sehne ersetzt werden. Dabei bietet sich die Sehne des Musculus palmaris longus an, eine Sehne, dessen Entnahme keine Funktionseinschränkung der Hand nach sich zieht (Fig. 12-14).