Die Verletzung des skapholunären Bandes des Handgelenkes
Die häufigste Bandverletzung der Handwurzel ist die des skapho-lunären Bandes. Dieses Band verbindet das Kahnbein und Mondbein, die Knochen aus der ersten Handwurzelreihe sind (1). Der typische Verletzungsmechanismus ist der Sturz auf die ausgestreckte Hand. Der Schweregrad der Bandverletzung reicht von einer minimalen Teilläsion bis zur vollständigen Zerreissung des Bandes mit dem Auseinanderweichen und dem Verdrehen beider Handwurzelknochen (2,3). Die Behandlung hängt von Schweregrad und Alter der Verletzung ab.
Eine Verdachtsdiagnose wird bei der klinischen Untersuchung gestellt. Die Diagnose kann dann mit Röntgenbildern unter Belastung, dynamischen Röntgenuntersuchungen und der Magnetresonanz erhärtet werden. Die akkurateste Diagnose kann durch eine Gelenksspiegelung (Arthroskopie des Handgelenkes) gestellt werden (4). Dieses Verfahren ist aber invasiv: das heisst es handelt sich hier um einen chirurgischen Eingriff, auch wenn dieser minimal invasiv erfolgt.
Teilläsionen können mit einer einfachen Ruhigstellung in einer Handgelenksschiene behandelt werden. Schwerere Verletzungen müssen arthroskopisch oder offen versorgt werden. Eine vollständige Ruptur des Bandes muss genäht und die betroffenen karpalen Knochen mit Stahldrähten (Kirschner Drähte) in der richtigen Stellung für mindestens 6-8 Wochen zusammengehalten werden (3). Erst nach deren Entfernung kann mit der Übungsbehandlung begonnen werden.
Leider werden diese Bandverletzungen des Handgelenkes häufig als Bagatelltrauma (Verstauchung) abgetan und nicht korrekt oder gar nicht behandelt. Diese veralteten Verletzungen können mit Bandrekonstruktionen behandelt werden. Falls die verschobenen Handwurzelknochen nicht mehr reponiert werden können oder schon ein schwerer Knorpelschaden vorliegt, können nur noch sogenannte Rettungsoperationen dem Patienten eine Besserung der Schmerzen bringen (siehe unter Arthrose des Handgelenkes ).