Die Dupuytren’sche Erkrankung
Einleitung
Die Dupuytren’sche Erkrankung besteht in einer krankhaften Veränderung des unter der Haut der Hohlhand liegenden Bindegewebes. Zu Beginn der Erkrankung bilden sich kleine Knoten und Stränge in der Handinnenfläche. Bei Fortschreiten der Krankheit werden auch die in die Finger ziehenden Ausläufer der Bindegewebsplatte betroffen. Durch Schrumpfung der krankhaften Stränge kommt es zu einer Verkrümmung der Finger.
Über die Ursache dieser Krankheit gibt es nur Hypothesen. Bekannt ist eine gewisse erbliche Vorbelastung. Die einzig wirksame Behandlung ist heutzutage nur die chirurgische Entfernung der Knoten und Stränge.
Operationstechnik
Das Ziel der Operation ist es, das erkrankte Gewebe so radikal wie möglich aus der Hohlhand und den Fingern herauszulösen. Der Eingriff wird in regionaler Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt.
Je nach Ausdehnung und Agressivität der Erkrankung sind verschiedene Schnittführungen möglich. Bei der sogenannten open palm Technik wird absichtlich der quere Hautschnitt in der Hohlhand offengelassen, um einen ausreichenden Abfluss der Sekrete zu gewährleisten. Innerhalb von etwa 4 Wochen schließt sich die Wunde spontan.
Nachbehandlung:
Nach der Operation wird ein Wundverband angelegt, der mindestens eine Woche lang getragen werden muß. Verbandswechsel erfolgen anfänglich alle 2 Tage. Die Finger sollen gleich bewegt werden und die Hand gehört hochgelagert, um Schwellungen zu vermeiden. Die Hautnähte werden nach etwa 12 Tagen entfernt. Falls schwere Fingerkontrakturen vorliegen, muß zusätzlich eine physikalische Nachbehandlung und eine Schienenbehandlung erfolgen. Nach durchschnittlich 4-6 Wochen kann die Hand wieder normal eingesetzt werden.
Ergebnisse
Im Allgemeinen kann die normale Gebrauchsfähigkeit der Hand wiederhergestellt werden. Bei schon länger bestehenden Fingerkontrakturen kann es zur Einsteifung von Fingergelenken kommen. Mit dem chirurgischen Eingriff kann in diesen Fällen nicht immer die volle Fingerbeweglichkeit wiederhergestellt werden. Sowohl im operierten als auch im nicht operierten Bereich der Hohlhand oder der Finger können erneut krankhafte Gewebsveränderungen auftreten.
Risiken und Komplikationen
Infektionen sind selten und können mit Antibiotika behandelt werden. Trotz akurater Blutstillung kann es zur Bildung von Blutgerinseln kommen, die dann ausgeräumt werden müssen. Besonders bei fortgeschrittenen Erkrankungen oder Wiederholungseingriffen kann es zu einer versehentlichen Verletzung von Fingernerven kommen. Der verletzte Nerv wird nach Möglichkeit sofort genäht, mit einer Gefühlsminderung ist jedoch zu rechnen.
Im Bereich der Hautschnitte können begrenzte Bereiche absterben, weil sie nicht ausreichend durchblutet sind. Bei diesen sogenannten Wundrandnekrosen handelt es sich meistens um nur oberflächliche Schädigungen, die meistens spontan ausheilen.
In Ausnahmefällen (massive Fingerkontrakturen, Wiederholungseingriffe) kann es zu schweren Durchblutungsstörungen einzelner Finger kommen, die deren Amputation erfordern können.