Perkutane Nadelfasziotomie

Perkutane Nadelfasziotomie

Die perkutane Nadelfasziotomie (PNF)

Als Alternative zur klassischen Entfernung der Knoten und Stränge (Fasziektomie) bieten wir jetzt ein sehr schonendes Verfahren zur Behandlung der Dupuytren’schen Erkrankung an. Es handelt sich um die perkutane Nadelfasziotomie, die von den französischen Rheumatologen Henri Lellouche und Jean-Luc Lermusiaux entwickelt wurde.

Technik

Die pathologischen Stränge werden in Lokalanästhesie mit einer feinen Nadel an mehreren Stellen so geschwächt, daß die kontrakten Finger ohne Zug geöffnet werden können. Im Gegensatz zur klassischen Methode bleibt das pathologische Gewebe in der Hand, es wird nur die Handfunktion verbessert. Im Idealfall kann die Beugekontraktur vollständig beseitigt werden. Während der Operation werden ständig Sensibilität und aktive Beugung der Finger geprüft, um Nerven- und Sehnenverletzungen zu vermeiden. Nach der Operation bekommt der Patient einen einfachen Verband, der nach drei Tagen abgenommen wird. Einfache Tätigkeiten können sofort nach der Operation durchgeführt werden. Alle Finger können und sollen sofort bewegt werden. Nur kräftiges Zugreifen und direkte Druckbelastungen sollten in den ersten drei Wochen vermieden werden.  Patienten mit ausgeprägten Kontrakturen tragen nach der Operation eine Nachtschiene für 4-6 Monate.

Resultate

Die besten Resultate werden bei isolierten Kontrakturen der Grundgelenke bis zu 45 Grad erreicht. Bei stärkeren Kontrakturen kann eine vollständige Korrektur der Beugekontraktur nicht mehr gewährleistet werden. Die Rezidivrate ist höher als bei der klassischen Fasziektomie. Die PNF kann dann aber problemlos wiederholt werden.

Komplikationen

Schwere Komplikationen wie permanente Gefühlsstörungen, Beugesehnenverletzungen, Infektionen und Hautnekrosen haben wir nicht beobachtet. Bei schwergradigen Kontrakturen kann es zu kleinen Hauteinrissen kommen, die spontan ausheilen.